
Foto: @SimSullen
Wer sich gestern zufällig ins Dortmunder Brückviertel verirrte, der staunte nicht schlecht über die Menschenmengen und über die Schlangen, die in Stoßzeiten sogar bis nach draußen reichten. In eingeweihten Kreisen war der Eröffnung von Vegilicious – dem ersten veganen Supermarkt in Deutschland und der zeitgleichen Öffnung der Pforten des veganen Cafés Cakes ’n‘ Treats schon seit langer Zeit entgegen gefiebert worden. Niemand wunderte sich über den großen Andrang, viele waren von sehr weit angereist, um diesem fast historischen Ereignis beiwohnen zu können.
Rekordwartezeiten von zwei Stunden wurden im Cakes ’n‘ Treats erreicht. Doch die Crew blieb gelassen und freundlich. Den Wartenden wurde die Zeit immer wieder durch kleine Häppchen mit Schokocréme versüßt und verkürzt. In der Schlange kam man ins Gespräch. Der Tenor: Begeisterung. Die Augen wurden immer größer, je näher man der hübschen Glastheke mit den liebevoll verzierten und unfassbar lecker aussehenden Torten, Cupcakes und Bagels kam. Dalief einem schonmal vorzeitig das Wasser im Munde zusammen.

Foto: @SimSullen
Wenn man dann endlich dran war, bei der freudig strahlenden Bedienung bestellt hatte, ein bisschen Trinkgeld ins Prozellanschwein geworfen und sich ein kleines Plätzchen zum Verschmausen gesichert hatte, dann kam man aus Tönen des Jauchzens und der Freude gar nicht mehr heraus – so lecker sind die liebevoll zubereiteten Speisen.
Genug des Jauchzens – zurück zum Thema:
Das Cakes ’n‘ Treats ist ein liebevoll ausgestattetes, gemütliches Café, das zum Verweilen, gemütlichen Lesen und Nachsinnen einlädt. Die Einrichtung ist eine Mischung zwischen Alice im Wunderland und barocker Avantgarde – große Uhren, Bilder und Spiegel an der Wand. Weiße Holzstühle und Tische, Kronleuchter und große Torten aus Kunststoff.

Foto: Marie Wittmann
Die Speisekarte lässt keinen Wunsch offen:
Neben vielen süßen Leckereien wie verschiedenste Torten, Cupcakes und Waffeln, gibt es süße und herzhafte Crépes, sowie verschiedenste frisch zubereitete Burger und Bagels. Ein echter Schmaus für Augen, Zunge und Gaumen.
Werfen wir einen Blick nach nebenan: der vegane Supermarkt Vegilicious ist derweil auch gut gefüllt. Es schlängelt sich durch die Gänge bis raus in die Einkaufspassage. Neben dem Sortiment aus dem Online-Shop Vegan Wonderland gibt es hier auch köstliches Eis und Tiefkühlpizza. Die Auswahl reicht von Aufstrichen, Vurst, veganem Käse und Vleisch über Fertiggerichte, vielen vielen leckeren Süßigkeiten bis hin zu Kosmetika und Tiernahrung.

Foto: Marie Wittmann
Hier bleibt kein Wunsch offen. Das Konzept der Sortimentsauswahl ist denkbar einfach, denn hier findet nur das seinen Weg ins Regal, was von den Inhabern getestet und für gut befunden wurde.
Letztendlich ist das ja auch Ursprung und Ausgangspunkt von Vegan Wonderland, von Vegan Wondercake, von Vegilicious und von Cakes ’n‘ Treats. Alles fing damit an, dass sich Kim und Ralf Kalkowski vor acht Jahren nicht mit dem kleinen veganen Angebot der Supermärkte und Reformhäuser zufrieden geben wollten. Was als Sammelbestellung für Freunde und Bekannte begann, wurde schon bald zum Online Versand und hat es nun im Jahre 2011 auch endlich in die Offline-Welt geschafft.
„Wenn es weiterhin so gut läuft wie heute, dann mache ich bald in jeder Stadt einen solchen Laden auf!“, frotzelte Ralf Kalkowski in einem der wenigen ruhigen Momente an diesem Tag. Dass die Schlangen weiterhin bis aus der Einkaufspassage ragen, ist nicht anzunehmen. Dennoch werden beide Lokalitäten hoffentlich weiterhin gut besucht und geschätzt bleiben.
Vegilicious und von Cakes ’n‘ Treats – veganes Leben zum Anfassen und Mitmachen. Projekte wie diese sind ein wundervoller Beweis dafür, dass es sich lohnt, Visionen zu haben und für die Themen seines Herzens einzustehen. Es ist aber auch ein Beweis dafür, dass wenige Menschen mit großem Antrieb, mit viel Kraft und Mut Großes bewegen können. Und die vielen hundert Besucher der Eröffnungsfeier sprechen für sich.